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Bordeaux Kompakt

Bordeaux Kompakt

 

Unsere alternative Klassifizierung und Entscheidungshilfe für Ihren Weinkauf

Im Ratgeber Bordeaux Kompakt von Axel Buess Exquisite Weine liegt der Fokus auf den Marktpreisen des oberen Segments. Wie entstehen Marktpreise, welche Faktoren beeinflussen diese und welche Chateaux bieten das für mich beste Preis-Genuss-Verhältnis aufgrund von Kennzahlen.

Jeder eingefleischte Bordeaux Freund kennt die gängigen Klassifizierungen im Bordelais.

Die teilweise wie in Stein gemeißelten (Medoc) oder oft umstrittenen (St. Emilion) Ranglisten eignen sich nur bedingt als Entscheidungsgrundlage für den Bordeauxkauf. Erstere Rangliste wurde 1855 aufgrund der damals aktuellen Marktpreise erstellt und seitdem nur einmal 1973 verändert! In St. Emilion passiert dies immerhin alle 10 Jahre, Veränderungen geraten dort aber häufig zum Politikum, wenn sich Chateaux aufgrund von Herabstufungen benachteiligt fühlen.

Neueste Entwicklungen und dynamische Marktprozesse können so in keiner Weise berücksichtigt werden.

Mit dem Einbezug von Marktpreisen und Bewertungen relevanter Weinkritiker aus dem angelsächsischen Raum und Kontinentaleuropa soll der Dynamik des Weinmarktes Rechnung getragen werden. Meine alternative Rangliste verbindet dabei die aktuellen Marktpreise der Chateaux mit deren aktuellen Bewertungen. Es entsteht eine Kennzahl, die das Preis-Genuss-Verhältnis quantitativ erfassen und objektivierbar machen soll.

Die Rangliste soll Auskunft über die relative Qualität der jeweiligen Weine geben. Es macht keinen Sinn einen sehr guten Alltagswein im 10 Euro Bereich mit einem Spitzencru zu vergleichen. Fairerweise werde ich deswegen mehr als eine Rangliste erstellen.

Bitte verstehen Sie mich nicht falsch: die Rangliste(n) ersetzen weder Ihren persönlichen Geschmack, noch Ihre Vorlieben oder emotionalen Bindungen zu bestimmten Weingütern.

Ihr persönlicher Geschmack hat immer noch die höchste Priorität. Mein Ratgeber soll Ihnen als Entscheidungshilfe dienen, wenn Sie sich z.B. zwischen zwei Ihrer Lieblingschateau im ähnlichen Preissegment entscheiden müssen und so weit wie möglich objektive Entscheidungskriterien zu Rate führen möchten.

Marktpreise Bordeaux

Die Marktpreise der damals gehandelten Chateaux des linken Ufers dienten als Grundlage für die Erstellung der berühmten Klassifizierung. Preisbildender Faktor eines Chateaux war natürlich das gehandelte Volumen, welches in enger Wechselwirkung mit dem Renomée des Chateaux stand. Berühmte, internationale Weinkritiker vom Schlage eines Parkers gab es damals noch nicht. Der Handel vollzog sich bis noch in die 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts ausschließlich über die Chateaux, den Handelshäusern in Bordeaux und den Courtiers als Bindeglied. Neben dem Renomée des Chateaux war der zweite preisbeeinflussende Faktor die allgemeine Jahrgangsbewertung.

Seit dem Jahr 2000 gibt es die in London ansässige Weinbörse namens LIVEX. Analog zum Aktienhandel mit börsennotierten Unternehmen treffen auch hier Angebot und Nachfrage von professionellen Weinhändlern aus der ganzen Welt aufeinander und bestimmen so den Preis. Die zunehmende Globalisierung des Weinmarktes mit neuen Märkten wie z.B. Russland und Asien auf der einen Seite und die große Kostenersparnis und Transparenz durch das Internet auf der anderen Seite machte diesen Schritt nötig und auch lohnenswert. Auf einfache Weise haben die Markteilnehmer jetzt die Chance sich über neueste Preisentwicklungen zu informieren, Chancen zu erkennen und zu realisieren.

Der Einfluß von Weinkritikern – die Komponente Genuss

Nun kommen die Bewertungen renommierter Verkoster ins Spiel. Eins vorneweg: Kritiker sind auch nur Menschen und keine Gurus. Teilweise haben Sie in ihrem früheren Vorkritikerleben einen ganz anderen Beruf ausgeübt. Robert Parker war z.B. Anwalt. Ihr Anliegen ist es bzw. soll es sein, den Verbrauchern eine unabhängige Stimme zu geben, eine begründete Hilfe für den Weineinkauf auf Basis eines quantitativen Bewertungssystems ergänzt durch Weinbeschreibungen. Kritiker nehmen den Konsumenten somit einen Teil der Arbeit ab. Wie jeder von uns, haben auch Kritiker ihren individuellen Geschmack. Dieser muss sich nicht immer mit dem eigenen Geschmackssinn decken. Es ist ebenso fraglich, ob alle Kritiker immer vollkommen neutral in ihren Bewertungen sind. Ich habe deswegen entschieden, eine größere Anzahl von Kritikermeinungen mit einzubeziehen, um eine bestmögliche Neutralität und Balance zu bekommen. Mir ist klar, dass es sich auch dann noch nur um eine Annäherung handelt. Geschmack kann nie vollkommen neutral und objektiv betrachtet werden.

Ich habe sowohl Kritiker aus dem angelsächsischen Raum als auch aus Kontinentaleuropa ausgewählt. Als Bewertungssystem gilt das populäre und von Parker erschaffene 100 Punkte System. Die 20 Punkte Systeme von Rene Gabriel, Revue du Vin de France und Vinum lassen sich ganz einfach in das 100 Punkte System übertragen.

Ich berücksichtige nur Weine mit einer Mindestpunktzahl von 80 Punkten, das ist sozusagen die Ausgangssituation bei der Berechnung eines Preis-Genuss-Verhältnisses. Jeder Punkt über den 80 Punkten ist die relevante Größe zur Festlegung der Indexzahl Genuss.

Die Indexzahl gibt Auskunft über das Preis-Genuss-Verhältnis des Weins. Je niedriger die Indexzahl, desto besser ist das Preis-Genuss-Verhältnis.

Bsp 1: Chateau X aus Jahrgang 2010 hat 90 Punkte von Kritiker A bekommen. Wenn 80 die Ausgangssituation und die Punkte darüber entscheidend sind, bekommt der Wein folglich 10 Punkte. Bei einem Marktpreis von aktuell 50 Euro, ergibt sich ein Preis-Genuss-Index (PGI) von 5.

Bsp 2: Chateau Z aus dem gleichen Jahrgang 2010 hat 91 Punkte von Kritiker A bekommen und der aktuelle Marktpreis liegt bei 40 Euro. Bei gleicher Ausgangssituation (80 Punkte als Ausgangswert) bekommt der Wein 11 Punkte. Für Chateau Z ergibt sich ein PGI von 3,64.

Es hat sowohl einen günstigeren Marktpreis, als auch eine bessere Bewertung von Kritiker A bekommen.

Dieses Beispiel kann man für jeden Kritiker durchspielen. Jeder Kritiker hat in unserem Fall das gleiche Gewicht. Aus Investmentsicht können Sie Parker bzw. den Weinadvokat –dessen Benotungen den größten Einfluss auf die Marktpreise haben - ein größeres Gewicht geben als den anderen Kritikern, aber unser Fokus liegt jetzt auf dem Genuss. Es ergibt sich dann der Durchschnitt aus allen Kritikerbewertungen für Chateaux X des Jahrgangs 2010. In der Folge wende ich diese Vorgehensweise für die letzten 12 Jahrgänge an. Ich möchte auch die Kontinuität und Konstanz in der Qualität berücksichtigen.